Es ist wieder so weit. Wie jedes Jahr setze ich mich mit den letzten zwölf Monaten auseinander. 2022 war schon eine kleine Katastrophe. Und ich hatte keine Ahnung, wie katastrophal es noch werden würde, sobald das Jahr 2023 in Fahrt kommt. Begonnen hat das Jahr ja mit dem Wiedereröffnen des Blogs und dem neuen Design begann. Ihr habt das neue Design und Konzept sehr gut angenommen. Das hat mich sehr zufrieden gestellt.
Kurz danach habe ich mich mit der Frage beschäftigt, ob wir eigentlich noch mit ohne Fetisch können. Und dann … kam lange Zeit gar nichts, obwohl ich viel vor hatte mit dem Blog. Aber ich konnte nicht. Mir fehlte die Kraft.
Erst im Mai setzte ich mich wieder daran, euch an meinem Leben teilzuhaben, in einem Blog, wo ich mich quasi von Berlin verabschiedet haben. Und je weiter das alles zeitlich voranschreitet, umso … naja … wütender werde ich tatsächlich. Aber gut. Was solls. Ich denke, ich hab dazu bereits alles niedergeschrieben. Sowohl für den Blog als auch nur für mich selbst.
Ich habe kurz danach bereits wieder angefangen, mit Aufklärungsblogs. Zum Beispiel, warum Auberginen-Bilder halt eben nicht okay sind.
Mit ein paar Community-Menschlein habe ich auch über diese »Petplayer sind Pädophil«-Geschichte geschrieben, um damit etwas aufzuräumen. Klar: Es erreicht nicht die Köpfer derer, die sowas in die Welt setzen. Aber ich bin mir sicher, dass es mindestens einer Person hilft, das nicht zu glauben.
Auch das Thema der Übergriffigkeit habe ich sowohl aus Eigeninteresse, als auch aufgrund von Beobachten, aufgegriffen und ich habe danach auch gemerkt, wie wichtig das war.
Ein ganz großes Thema dieses Jahr waren Gewaltaufrufe innerhalb der Community die ich nicht so stehen lassen konnte. Und cih frage mich immer noch, wohin allgemein die Communities wollen, wenn sie sich intern schon so extrem an die Gurgel gehen wollen.
Nach den zwei schweren Themen, habe ich im Juli einen neuen Einblick in mein Leben gegeben. Funfact: Keiner von den Plänen hat geklappt. Ach und wenn ihr euch jetzt fragt, ob das hier nur eine Linksammlung wird: Jain. Ich mach jedes Jahr noch einmal auf die für mein Empfinden wichtigen Themen aufmerksam. Später gebe ich noch anderes zum Besten. Keine Sorge.
Ich habe auch dazu geschrieben, dass für viele Menschen, viele Themen verschieden wichtig sind. Weil manche Menschen immer der Meinung sind, dass nur deren Themeninteressen wichtig sind. So nervig. So ein Bullshit.
Ach und dieses Jahr war auch mein 10-Jähriges Blogjubiläum. Sehr verspätet. Und man fiel mir da auf, wie viel ich eigentlich schon geschafft habe. Blogprojekte. Bücher. Und vor allem: Es sind fucking 10 Jahre. Wow. Für mich persönlich ist das leicht beeindruckend.
Und dann kam auch schon der gescheiterte Sketchtember. 10 Beiträge hab ich geschafft. Von geplanten 30. Irgendwie hatte ich nen mental breakdown bekommen, weil ich mich selbst nicht mehr ertragen konnte. Aber dazu gleich noch mehr.
Kurz vor »Ende« des Sketchtembers, habe ich mich noch über AfD-Furrys gewundert. Und ich wundere mich immer noch. Irgendwie ist das für meinen Kopf schwer miteinander zu vereinbaren. Aber wie ich festgestellt habe, nicht nur für mich.
Dann wurde es etwas trauriger, als ich mich zur Aufklärung, mit dem Thema Suizid auseinandergesetzt habe und vor allem mit der Aussage, warum man es diesen Menschen nicht ansieht. Öffentlich gab es kaum Aufmerksamkeit für das Thema, was sehr schade ist. Aber es gab ein klein wenig Feedback, wofür ich sehr dankbar bin.
Ich habe auch einen Blog geschrieben, im Nachhinein vermutlich auch in Folge des vorhergehenden Blogs, dass Mangel an Psychotherapieplätzen tötet und unser Land dagegen dringend etwas tun muss.
Es tut mir wirklich leid. Aber im Vergleich zu den Vorjahren, finde ich dieses Jahr alles irgendwie wichtig, was ich geschrieben habe. Und ich möchte auch nichts auslassen. Auch nicht die Frage, ob wir noch fähig sind zu lieben nicht, weil ich mir die Frage ja selbst schon mein Leben lang gestellt habe.
In einem sehr langen Blog habe ich mich bewusst gegen die Erschaffung bzw. Wiederbelebung, eines Stigmas gestellt. Und das war, glaube ich, sogar einer der erfolgreichsten blogs, die ich je geschrieben habe. Danke an dieser Stelle mal an alle, die solche wichtigen Themen weitertragen.
Obwohl ich dieses Jahr eigentlich mehr alte Kurzgeschichten neu aufarbeiten wollte, habe ich etwas Neues angefangen. ERR °C heißt sie. Es ist wieder eine Geschichte, wo das Ende in meinem Kopf feststeht, aber der Weg dahin noch total offen ist. Ich habe, sofern Interesse besteht, auch vor, meine LeserInnen mit einzufinden. Im 3. Kapitel findet ihr Infos dazu.
Und irgendwie hörte es dieses Jahr mit dem Schreiben nicht auf. Ich wollte mal ein wenig Aufklären, wo der Unterschied zwischen Fetisch und Kink liegt und das beides nicht zwangsweise miteinander zusammenhängen müssen. Gab hier und da durchaus Diskussionspotential.
Das Aufklärungs- und Kritikjahr endete dann mit Queer? Nein Danke! und mit Populismus in Videogames. Ich denke, ihr wisst, was das bedeutet.
Die Friedenszeit beginnt nun. Keine negativen Blogs mehr, bis zum neues Jahr. Was also heißt, dass ich vermutlich einen kleinen Schreiburlaub machen werde. Zumindest öffentlich. Aber …
»Wie ist es 2023 dir ergangen?«
Werden sich einige Fragen. Naja. Ich kämpfe. Psychisch. Finanziell. Aufgeben ist keine Option. Auch wenn Aufgeben dieses Jahr schon eine gewisse Verlockung hatte. Aber is nich. Ich denke, ich hätte damit einige wenige Menschen traurig gemacht.
Ich hatte dieses Jahr immer wieder das Gefühl, dass Menschen, die mir in den letzten Jahren »Den Rücken gekehrt« haben, keine Ahnung davon haben, wie sehr sie mich verletzt haben. Aber … um auch mal zu nem großen positiven Punkt zu kommen:
Ich hatte sehr viel Unterstützung dieses Jahr. Sogar aus Ecken, wo ich das am Ende nicht erwartet hatte. Alte Kontakte wurden wieder belebt. Bestehende Kontakte vertieft. Ohne die Freunde, die ich habe, hätte ich arge Probleme. In vielerlei Hinsicht. So viel Support. Ich habe mich natürlich schon im verlinkten »Bye bye Berlin« Beitrag sehr bedankt. Aber ich möchte mich hier allgemein noch einmal bei all diesen Menschen bedanken. Ohne euch …. naja. Denkt euch den restlichen Satz.
Ich habe auch ein paar liebe Menschen kennengelernt und möchte auch dafür ein wenig Dankbarkeit ausdrücken. Und ich bin auch teil einer kleinen Familie geworden. Rote Pandas sind aber auch einfach bezaubernd.
Leider hat dieses Jahr noch einen echt beschissenen Sinn für Humor gehabt. Also wirklich. Ich struggle echt hart mit mir selbst. Und habe hier und da auch Sehnsucht nach wenigen Menschen aus meiner Vergangenheit. Und manchmal frisst mich das auf.
Aber mein Kopf ist auch der Meinung, Bedürfnisse gegenüber Menschen zu entwickeln, die auf vielerlei Ebene unerreichbar scheinen. Und wenn sie mir dann mal Aufmerksamkeit schenken, ist das auch schnell wieder vergessen und ich fühle mich wie ein Lückenfüller, wenn man abends mal nichts Besseres zu tun hat. Fühlt sich auch kacke an. Irgendwie. Aber vermutlich haben diese Menschen auch zu viel im Kopf und merken nicht mal, dass sie andere irgendwie … naja. »Schlecht behandeln« oder sowas.
Gesundheitlich hatte ich auch dieses Jahr wieder das Vergnügen mit Corona. War sehr angenehm. Aber als ich wohin wollte, um jemanden Bestimmtes zu sehen, war mein Körper dann der Meinung, dass ein Arztbesuch wichtiger sei. Dies führte am Ende dazu, dass ich eine kleine Not-OP hatte. Hätte ich nicht drauf reagiert, läge ich vielleicht inzwischen im Krankenhaus.
Daher auch ein kleiner Rat: Ist an eurem Körper etwas, was nicht dahin gehört, tut es nicht ab. Lasst es untersuchen. Ich werde das in Zukunft tun. Hätte ich das diesmal auch getan, hätte ich mir das Wochenende nicht ruiniert.
Eine Sache hab ich noch. Ich habe einen Psychologen gefunden, der mit mir im neuen Jahr zumindest erst einmal eine Kurzzeittherapie durchführt. Ich werde dazu in naher Zukunft auch noch was schreiben.
So. Das wars dann, denke ich. Mehr kann, oder will ich nicht erzählen. Ich will einfach nur, dass das Jahr endlich sein Ende findet und das nächste wenigstens mal neutral bleibt. Ich ertrage ehrlich gesagt keine Hiobsbotschaften oder weitere Verluste mehr.
Ich wünsche allen meinen LeserInnen ein ruhiges Weihnachts-/Jahresendfest und einen guten und vor allem Unfall- und Omenfreien Rutsch in das neue Jahr. Passt auf euch auf und ganz wichtig: Schätzt das, was ihr habt und die Lieben, die euch umgeben.
Euer Gerry
1 Kommentar zu „Wie 2023 nur bergab ging“
Liebster Gerry gkuUwU,
Es waren dieses Jahr viele traurige und ernste Themen aber sehr wichtig. Danke das du sie aufgegriffen und aufgearbeitet hast. Es hat mir auch wieder Spaß gemacht, an manchen Stellen zu helfen.
Und jeder sollte einen Roten Panda haben.
Liebe dich.
Bis Samstag.