Gerry 365 #172: 21.06. – PolyWoche: #1 – das Empfinden und Definition

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Wir sind nun bei der PolyWoche angekommen. 7 Tage. 7 Fragen. Fragen oder Aussagen, die ihr mir gestellt habt, oder die Polyamorempfindende so bekommen. Vielleicht ist es hilfreich vor dieser Projektreihe, Blog 1, Blog 2 und Blog 3 zum Thema Polyamorie zu lesen.
Auch wenn dieses Projekt zu den GERRY365-Blogs gehört, wird es einen eigenen Tag erhalten und ein eigenes Hintergrundbild im Beitragsbild erhalten, sowie auch eine eigene Nummerierung. In der GERRY365 werden diese Blogs jedoch verlinkt.

Nun ist es so weit und viel Spaß und vielleicht nehmt ihr was für euch mit:

Wie hast du eigentlich herausgefunden, dass du polyamor empfindest, und wie war das für dich, als du dieser Art zu Lieben eine Definition geben konntest?

Das ist schon sehr lange her. Ich glaub das erste Mal, dass mir bewusst wurde, dass ich jemanden Liebe, obwohl ich mit jemanden liiert bin und ihn ebenfalls über alles »liebte«, war mit … 20? Oder 22? Ich weiß es nicht mehr genau. Aber es war irgendwie hart, da es für mich zu dem Zeitpunkt nicht normal war.
Ich hatte davor schon Anwandlungen, andere Männer anziehend, im Sinne von Lieben und geliebt werden, obwohl ich in festen Händen war. Nur war ich vermutlich zu jung, um das zu verstehen.

Jedoch war es, mit der bisher langjährigsten Beziehung, anders. Ich habe mich online mit einem Gaming-Freund sehr viel unterhalten und wir kamen uns teilweise sehr nah. Wenn auch nur virtuell. Sehen wir mal davon ab, dass ich nicht unbedingt glücklich in der Beziehung war, habe ich diesen Mann geliebt. Aber dem aus dem Internet nach langer Zeit auch irgendwie.
Ich weiß sogar noch, wie er ingame hieß. Ich werde den Namen wohl auch nie vergessen. dogger4UwU . Anyway. Ich war ziemlich zerrissen. Denn meine Familie hat mir vorgelebt, die Partner regelmäßig zu wechseln (Natürlich nicht aus Absicht. Denke ich zumindest dogger4Think ). Die Gesellschaft lebt uns vor, dass ein Partner richtig ist und alles darüber hinaus, falsch.

Wie ich schonmal erzählt habe, habe ich mich in einem der Chats, wo ich mich sehr exzessiv aufgehalten habe, ausgesprochen. Das waren die ersten Menschen, die irgendwie kein Problem damit hatten. Was ich nicht wusste, war, dass mein damaliger Kerl auch im Chat geschrieben hatte. Er hatte eine gewisse Paranoia, was seine Partner anging, obwohl er der war, der andere Kerle im Bett bevorzugte.
Jedenfalls, als er rausfand, dass ich noch jemanden liebte, kam ich nicht mal mehr dazu, mich zu erklären, und er hat sofort Schluss gemacht. Ich habe also mit einer Sache angefangen, die nicht notwendig sein sollte. Ich habe es vergraben. Ich habe es jedes Mal vergraben, wenn sich Gefühle für eine andere Person entwickelt haben, obwohl ich nen Mann hatte.

Irgendwann, weil ich viele Reportagen geschaut habe, spülte mir die Videoplattform, die wir alle nutzen, ein Video zum Thema Polyamorie in den Feed. Und ich hatte endlich einen Namen für das, was ich immer wieder empfunden habe. Es war eine riesige Erleichterung herauszufinden, dass ich nicht wirklich gestört bin. Zumindest nicht auf dieser Ebene.
Ich habe mich daraufhin viel mit dem Thema beschäftigt. Seien es Reportagen oder Informationsseiten. Und ich war schlauer, was das Thema angeht. Geredet habe ich trotzdem erst mit Zino darüber … nachdem wir fast zwei Jahre zusammen waren.

Ich wollte nicht mehr schweigen. Und es hat mich halt zerrissen innerlich, Zino zu lieben, mich aber noch zu jemand anderem hingezogen zu fühlen. Also … hab ich das irgendwann gesagt und naja. Den Rest kennt ihr.
Aber es war befreiend. Die Erkenntnis, dass ich so bin. Dass es dafür einen Namen gibt. Und dass die Angst, dazu zu stehen, in der Form die ich sie fühlte, übertrieben war.

Ich denke, das ist für die Frage als Antwort ausreichend oder? Wir sehen uns morgen wieder und bis dahin wünsche ich euch einen schönen Tag.

Gerry

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