Erste Woche: Ich will schlafen

Hach ja. Ein neues Tier aufzunehmen ist was tolles. Es ist süß, verschmust und… raubt uns den letzten Nerv.
Die kleine Nyu ist nun seit 9 Tagen bei uns und hat uns schon viel Freude gebracht und Nerven (und vor allem SCHLAF! Hach ja… schlafen…) gekostet. Fangen wir jedoch von vorn an.
Wie ihr der Geschichte von Nyu entnehmen könnt, wurde die Kleine aufgegabelt, als sie fast überfahren wurde. Von da an haben wir sie dann unter unsere Fittiche genommen. Als ich nach Hause kam, setzte ich sie kurz im Wohnzimmer ab um mich erst einmal von meinem Arbeitsalltag zu befreien (Habe ich schon irgendwo erwähnt das der Tag Stressig war und ich einfach nur noch schlafen wollte?). Da ging Es schon los: „kchhhhh“, „MEOOOOOOOOOOOOOW“, *rumpelpolter*. Felix hat es gar nicht gefallen, dass da jemand in sein Revier eingedrungen ist.
Also: ab ins Bad mit der kleinen, noch namenlosen, Katze.
Wir haben ihr ein neues Klo hingestellt, fressen, Trinken und ein Tuch hingelegt, damit sie nicht auf den nackten Fliesen verweilen muss. Dies alles nahm sie dankend an. Sie aß ein wenig, trank viel und legte sich schlafen (na habt ihr gemerkt, dass das Kernwort dieses Artikel schlafen ist?). Felix war ziemlich irritiert, weil wir ziemlich beschäftigt waren und er hat sich nicht getraut in unsere Nähe zu kommen. Wir rochen scheinbar komisch.
Irgendwann im Laufe des Abends haben wir die Türen geschlossen (um die beiden voneinander zu trennen) und sind schlafen gegangen. Sie hat ziemlich Alarm gemacht. Aber irgendwann ist Nachtruhe.
Die zwei tage darauf, lief es ähnlich ab. Sie traute sich nicht raus und Felix verkroch sich ins Schlafzimmer. Doch ab und an, traute sich die Kleine mal raus um ein wenig zu schauen, was hier noch alles ist. Ein Wohnzimmer, eine Küche (in der es immer nach Katzenfutter riecht nomnom), ein Kratzbaum. In den zwei Tagen hatten wir auch festgestellt, dass sie ganz Taub ist und nur noch leicht sehen kann. Nach dem Fund einer Zecke habe ich mit dem Tier gekämpft um sie wieder in eine Transportbox zu bekommen. Sie musste zum Tierarzt. Ob sie will oder nicht.
Nach meinem glorreichen Sieg war es dann so weit. Sie wurde begrapscht, ihre Ohren wurden untersucht, Bauchi auch, Zecken wurden entfernt und dann kamen viele Vermutungen und Bestätigungen:
– Fast blind
– Taub
– Verdacht auf Schilddrüse, Herz und Leber
– Tumore
Mit einem analystierten Tier, einen Termin zur Blutabnahme und viel Traurigkeit ging ich wieder nach Hause. Wir waren beide Unheimlich traurig, dass die kleine so viele Probleme zu haben scheint und ließen sie erstmal frei Rumlaufen.
Ab dem dritten Tag wurde alles etwas entspannter. Felix und Nyu fauchten sich immer weniger an und kamen sich näher. Nur auf Klo gehen können wir seit dem Tag nicht mehr ohne Begleitung. Wenn wir die Tür schließen sagt sie „Scheiß drauf. Dann mach ich mir die Tür eben selbst auf.“ und das jedes mal. Naja. Was solls.
Sie selbst wurde entschlossener und sicherte sich einen Platz auf der Couch. Das neue Bettchen, die Spielsachen und ihr neuer Kratzbaum (Danke nochmal an die lieben Spender) interessierten sie nicht die Bohne. Sie hat, wie für eine Katze üblich, einen eigenen Kopf. Und vor allem einen Sturen. In einer der Nächte ging es los. Tür zum zweiten Flur auf, Schlafzimmertür auf und Dosenöffner ärgern. Von dem Moment an war an Schlafen nicht mehr zu denken. Sie kam rein, sprang aufs Bett, lief es einmal ab und ging wieder. Und das die halbe Nacht ohne Unterbrechung. Und dann dieses Miauen welches Ununterbrochen ging. Felix war nervös und Kletterte ebenfalls dauern rauf und runter. Mit dem Unterschied, dass wir die Kletterobjekte waren.
Ein Tag später rastete sie völlig aus. Sie Miaute in sehr hohen Oktaven, Rieb sich überall und schnurrte fast ununterbrochen. Wir beschlossen noch einmal zum Tierarzt zu gehen um zu schauen ob sie Schmerzen hat, oder einfach nur, und das war es dann auch, rollig ist. Das Tier ist nicht kastriert worden. Unsere tolle Tierärztin hat uns die Pille für die Katze gegeben und schon kurze Zeit nach der Einnahme war es himmlisch ruhig.
Es war die himmlischste Nacht der ganzen Woche. Wir haben geschlafen. Lange und viel.
Inzwischen sind auch alle Formalitäten zum Thema Fundtiere erledigt worden. Dazu aber in einem anderen Blog mehr.
Seit gestern läuft eine große Spendenaktion für Nyu und die Deckung aller Tierarztkosten die waren und noch kommen werden. Hier könnt ihr euch gerne beteiligen. Jetzt gerade liegt sie 15 cm von Felix entfernt und schläft. War auch alles Anstrengend diese Woche.
Fotos findet ihr auf Felix und Nyus Tagebuchseite auf Facebook.
Bis nächste Woche.

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