Gerry 365 #171: 20.06. – Selbstliebe und der Lernprozess

Click here for english version

Nein ich werde nicht über die Wärme jammern. Ich möchte heute eher ein bisschen nochmal aus meinem Werdegang der letzten Jahre zu einem bestimmten Thema. Selbstliebe. Das hatte ich irgendwo schonmal. Aber letztendlich sind Wiederholungen gerade bei solchen Themen wichtig. Aber wir komme ich auf das Thema? Und warum komme ich immer wieder auf solche Themen? Beschränken wir uns bitte auf das heutige Thema. Aufgrund des folgenden Zitats:

If you don’t love yourself, how in the hell you gonna love somebody else?

RuPaul

Mein Mann und ich schauen gerade alte Staffeln von RuPauls DragRace. Ich liebe es dogger4UwU . Aber es geht hier jetzt auch nicht um Dragqueens. Sondern um die Botschaft, die im Zitat steckt. Für die nicht so englisch versierten, übersetze ich ihn mal frei:

Wenn du dich selbst nicht liebst, wie zur Hölle kannst du dann jemand anderen lieben?

Rupaul – Frei übersetzt

Und Selbstliebe ist prinzipiell ein wirklich schwieriges Thema. Es gibt immer was, was man an sich selbst nicht mag. Sei es was Äußerliches oder eine Charaktereigenschaft. Und ich bin nicht wirklich ein Paradebeispiel für Selbstliebe. Es gibt genug, was ich an mir nicht mag. Besonders Äußerliches und auch Einiges am Charakter.

ABER und ja das Aber ist sehr, sehr groß. Es war mal schlimmer. Ich hatte mal Bekannte, die ähnliche Aussagen tätigten, wie das o. g. Zitat und ich habe sehr daran gearbeitet, Dinge an mir zu finden, die ich lieben kann.
In unregelmäßigen Abständen nahm ich mir Zeit mich selbst zu Analysieren. Und auch wenn es gedauert hat, konnte ich tatsächlich vieles Umwandeln in Selbstliebe. Dabei habe ich mir immer selbst fragen gestellt:

Fühlst du dich so unwohl, wie du dir einredest?
Ist das, was du kritisierst, wirklich so unerträglich?
Hast du mit Freunden über diese Probleme geredet?
Reflektierst du die allgemeinen Gesellschaftswünsche auf dich?

Gerade wenn man die letzte Frage mit Ja beantwortet, sollte man anfangen, sich erstmal auszureden, dass die Gesellschaft der Dreh- und Angelpunkt des eigenen Lebens ist. Denn das ist sie nicht.
Das kann nämlich dazu führen, dass man die Fragen eins und zwei mit nein beantwortet. Denn die Gesellschaftsfrage sorgt dafür, dass wir diese adaptieren und uns anfangen, hässlich zu finden. Gerade bei vielen Anorexie-Patienten ist das bei Gesprächen immer wieder aufgetreten. Sie sehen die Models z.B. in der Werbung, die einen vermitteln, dass es nur schön ist, wenn man dünn ist. Wir adaptieren dass und das teilweise, mit schlimmen Folgen zum Teil.

Nachdem ich angefangen habe, mehr auf mich zu hören, fühle ich mich wesentlich wohler. Ich hab den Drang abgelegt, dass ich schlank sein muss, um Leuten zu gefallen. Und damit verließ mich auch der Eindruck, dass es unerträglich sei, zu sein wie ich bin.
Und als ich anfing, mich wohler zu fühlen, kamen auch die Komplimente von Freunden. Und das hat mir sehr geholfen, mich noch besser so zu sehen, wie jeder sich sehen sollte.

Es gibt immer noch dinge, die ich an mir nicht mag. Aber diese Dinge würden einen größeren Geldbeutel voraussetzen, um sie loszuwerden. Und einen guten Chirurgen. Und ich rede nicht vom Fettabsaugen.
Es gibt Dinge, die mich aber nicht mehr direkt stören, mich früher aber fertig gemacht haben. Vieles gab mir Selbstbewusstsein. Das Umdenken. Der Zuspruch von Freunden und so weiter. Und ich habe auch aufgehört, Dinge auf Biegen und Brechen ändern zu wollen.

Und seitdem fühl ich mich besser. Ich habe noch mehr Freunde gewonnen, was auch am Petplay liegt, was mein Selbstbewusstsein auch nochmal gesteigert hatte, mich von Dingen getrennt, die schlecht für mich sind, gerade auch dieses Jahr, und zwei wundervolle Männer, die mich so lieben wie ich halt bin.
Und diese Trennung, diese Gedankenumstellung und das ehrlich zu sich selbst sein haben sehr geholfen, dass ich nicht mehr anders sein will, als ich bin. Ich glaube, würde ich immer noch anders sein wollen, als ich bin, hätte ich nicht mein Brüderchen an meiner Seite und diese zwei fantastischen Männer an meiner Seite.

Wenn ihr Ideen braucht, wie ihr an euch arbeiten könnt, könnt ihr euch gerne bei mir melden. Das Ding ist, es ist nicht bei allen gleich und manchmal ist es auch notwendig, darüber nachzudenken, sich professionelle Hilfe zu holen, die ich an dieser Stelle natürlich nicht bieten kann. Aber ich kann wenigstens in der Basis etwas versuchen zu helfen.

Und um das Zitat zu beenden, welches ich oben genutzt habe:

Can I get an Amen in Here?

RuPaul

Kann ich hier ein Amen bekommen?

Rupaul – Übersetzt mit Google Tranlsator

Gerry

Was denkst du?
Interessant
Interessant
0
WOW
WOW
0
Sad
Sad
0
Kein Plan
Kein Plan
0
OMG
OMG
0
Nachdenklich
Nachdenklich
0

Hi du
Schön, dass es dich hierher verschlagen hat.

Einmal im monat sende ich eine E-Mail mit dem, was in dem Monat davor alles passiert ist. Passiert nichts, bekommst du auch keine E-Mail.

Ich sende keinen Spam! Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung.
Kann jeder Zeit nach Erhalt des ersten Newsletters abgemeldet werden.

2 Kommentare zu „Gerry 365 #171: 20.06. – Selbstliebe und der Lernprozess“

  1. Mittlerweile fühl ich mich auch ganz gut so, wie ich bin. Und ich ändere mich nicht mehr, um anderen zu gefallen. Entweder mag man mich so, wie ich bin, oder man lässt es halt bleiben. dogger4Shrug Die Leute denken aber, wenn ich jetzt sag, dass ich abnehmen will, will ich mich doch nur nach irgendwelchen Schönheitsidealen richten. Aber das stimmt nicht. Ich bin nur immernoch in einem Prozess der Selbstfindung und da gehört das Körperliche für mich auch dazu. Ich war mal schlank und will es auch wieder werden. Dass mir dann die lokale Männerschaft hinterher rennt, ist für mich nur Bonus. dogger4Hehe Ich will einfach nur fit sein, nicht ständig irgendwo mit dem Bauch hängen bleiben und auch mal durchatmen können wenn ich auf dem Bauch liege. Mehr nicht. dogger4UwU

  2. dogger4UwU dogger4Think
    Ich kenne viele Leute, die dieses Stadium nicht erreicht haben. Ich möchte einfach auch ein Zitat beitragen:

    Wenn du dich selbst nicht lieben kannst, wie kannst du das denn von jemand anderem erwarten?

    Ich finde in diesem Zitat steckt viel Wahrheit. Ich mache mich oft für Dinge verantwortlich und hasse mich dafür. Ich hasse mich dafür ambivalent zu sein und nie Nein sagen zu können. Aber für eine Sache liebe ich mich: Ich liebe mich für meinen Willen. Ich bin sehr gut und ich kann Dinge sehr gut. Ich versuche immer das Positive zu sehen, auch wenn es oft nicht da ist… dogger4Lurk dogger4Gasm
    Und das möchte ich Jeder:m ans Herz legen. Denkt nach, was euch besonders gut macht…Denn DAS zählt!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

gkuUwU gkuThink gkuSmol gkuSip gkuShrug gkuOMG gkuNotice gkuNotSure gkuHug gkuGasm gkuCry gkuComfy gkuButtBongo
error: Meine inhalte sind geschützt.